Das große Interesse der Bevölkerung für den Erhalt und die Sanierung des Bad Vilbeler Freibads haben wir zum Anlass genommen, einen Brief mit Fragen an den Bürgermeister, Herrn Dr. Stöhr, zu verfassen. Diesen Brief, am 11. Juli per Mail an ihn verschickt, haben wir nachfolgend abgedruckt.
Sehr geehrter Herr Dr. Stöhr,
in gut drei Wochen haben bereits mehr als 1600 Menschen online und auf Unterschriftenlisten unsere Petition für den Erhalt des Freibads in Bad Vilbel unterzeichnet. Diese Unterstützung und die große Zahl von deutlich über 600 persönlichen Kommentaren zum Freibad sind überwältigend und zeigen die große Bedeutung, die dieses Freibad für die Bürgerinnen und Bürger Bad Vilbels hat.
Die bislang erfolgten Äußerungen von Vertretern der Stadt, die wir diversen Zeitungen sowie zwei E-Mails von Herrn Minkel entnehmen konnten, ergeben für uns folgendes Bild:
- Ein neues Freibad wird derzeit in Bad Vilbel nicht geplant, auch nicht im Zusammenhang mit der Konzeptionierung einer Therme und eines kommunalen Hallenbads.
- Das bestehende Freibad soll nach öffentlichen Bekundungen betriebsbereit gehalten werden, solange es keinen angemessenen Ersatz gibt.
- Im Widerspruch dazu wird geäußert, dass das Gelände des Freibads als Kompen–sationsfläche für den Bau einer Therme dienen soll. Darüber hinaus wird in an–deren öffentlichen Äußerungen der Stadt die Schließung des Freibads in den Raum gestellt.
- Es wird derzeit untersucht, wie das Freibad „ertüchtigt“ werden kann.
- Eine „Ertüchtigung“ des Freibads wird frühestens nach Fertigstellung eines neuen Hallenbads in Angriff genommen.
Für diejenigen, die sich für unsere Initiative einsetzen, ist das bislang Gesagte nicht schlüssig und unbefriedigend, und es stellen sich uns folgende Fragen:
- Wird die Stadt den Wunsch der Bevölkerung nach dem langfristigen Erhalt des bestehenden Freibads aufgreifen und dieses Traditionsbad in der Stadtplanung als festen Bestandteil des Sport- und Freizeitangebots für Bad Vilbel verankern?
- Warum lässt sich Ihr Sprecher Herr Schwander in der FNP mit den Worten zitieren, dass „das Freibad nicht auf alle Zeit vor einer Schließung sicher ist“? Welche Entscheidungen des Stadtparlaments oder welche Absprachen des Magistrats lassen ihn die Möglichkeit einer Schließung in den Raum stellen?
- Eine
E-Mail von Herrn Minkel verstehen wir so, dass das Grundstück des bestehenden
Freibads als Kompensationsfläche im Zusammenhang mit der
geplanten Therme preisgegeben werden soll. Falls dem so ist: Warum wurde dies bislang nicht öffentlich kommuniziert? Welche Alternativen wurden und werden für diese Maßnahme erwogen, um das jetzige Freibad erhalten zu können?
- Welche Vorgaben bezüglich des bestehenden Freibads wurden dem Planungsbüro gemacht, nachdem vom Stadtparlament die Aufnahme des Freibad- und übrigen Sportgeländes in das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) beschlossen wurde?
- Hat sich die Stadt Bad Vilbel um Mittel aus dem Schwimmbadinvestitionsprogramm der Landesregierung (SWIM) für das Freibad beworben, mit dem in den kommenden Jahren der Erhalt der hessischen Bäderlandschaft gefördert werden soll? Falls ja: Mit welchem Ergebnis? Falls nein: Was steht dem entgegen?
- Von wem wird derzeit untersucht, wie das Freibad „ertüchtigt werden kann“ (FNP vom 7. Juni 2019)? Welche Vorgaben wurden für diese Untersuchung gemacht und was versteht die Stadt unter „Ertüchtigung“?
- Warum soll eine mögliche Sanierung des Freibads erst nach Fertigstellung des Hallenbads erfolgen, zumal der Zeitpunkt des Hallenbadbaus offen ist? Welche Sanierungsschritte können jetzt schon begonnen werden?
Wir halten es für wichtig, dass die Stadt Anliegen, die eine sehr große Gruppe von Bürgern vorbringt, aufgreift. Die Unterstützer und wir als Initiatoren der Petition haben ein großes Interesse an Ihren Antworten auf die obigen Fragen und natürlich an konkreten Maßnahmen, die den Bestand des Freibads sichern und seine Aufwertung ermöglichen.
Gerne stehen wir Ihnen für weitergehende Gespräche zur Verfügung.