Am Montag, den 5. August 2019, waren wir als Initiatoren der Initiative FreiBadVilbel zu einem Gespräch im Rathaus eingeladen. Neben Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr nahmen Stadtrat Klaus Minkel und Pressesprecher Yannick Schwander teil. Der neunzigminütige Austausch verlief in angenehmer und konstruktiver Atmosphäre. Das Ergebnis haben wir am 7. August in einem Brief an die Herren Stöhr und Minkel zusammengefasst, den wir nachfolgend dokumentieren.
Sehr geehrter Herr Dr. Stöhr, sehr geehrter Herr Minkel,
wir bedanken uns bei Ihnen und Herrn Schwander für das angenehme und konstruktive Gespräch am 5. August. Die Ergebnisse des Gesprächs fassen wir im Folgenden aus unserer Sicht zusammen. Sollten einzelne Punkte den Gesprächsinhalt aus Ihrer Sicht nicht richtig wiedergeben, bitten wir Sie, uns dies kurz mitzuteilen.
1. Die Vertreter der Stadt und die Initiative FreiBadVilbel teilen das Ziel, dass das bestehende Freibad langfristig für die Bürgerinnen und Bürger Bad Vilbels erhalten bleiben soll. Dazu soll das Bad mittelfristig saniert werden.
2. Die Gesprächsteilnehmer stimmen auch darin überein, dass das Bad als Traditionsbad im Wesentlichen in seiner jetzigen Struktur und mit einer behutsamen Sanierung erhalten werden soll. Das schließt den Neubau von vormals vorhandenen Bauelementen (z.B. höherer Sprungturm) nicht aus.
3. Die Stadt verfolgt das Ziel, dass das Gelände des Freibads in Zukunft nicht als Kompensationsfläche für den Neubau einer Therme dienen muss. Unabhängig davon gehen die Vertreter der Stadt davon aus, dass es einen Bestandsschutz für das bestehende Freibad gibt.
4. Basis für die weitere Planung der Freibadsanierung werden ein Betongutachten sowie ein statisches Gutachten sein. Die diesbezügliche Auftragsvergabe an unabhängige Gutachter befindet sich in der Vorbereitung. Es wird angestrebt, dass die beiden Gutachten nach Ende der Badesaison noch im Herbst 2019 erstellt werden. Die Initiative merkt an, dass eine Beauftragung der Wund-Gruppe (wie sie im Brief vom 15.09. angekündigt worden ist) von ihr kritisch gesehen wird, weil Interessenkonflikte vermutet werden.
5. Nach Vorlage des Gutachtens soll entschieden werden, wie das Freibad konkret saniert werden kann. Unabhängig von dem Ergebnis der Gutachten soll das Bad erhalten werden, so dass auch ein Neubau des Beckens nicht ausgeschlossen ist.
6. In seiner Funktion als Kämmerer plant Herr Dr. Stöhr, in 2020 Vorschläge zur budgetären Unterlegung von Sanierungsmaßnahmen in die Haushaltsberatungen einzubringen.
7. Bis zu einer Sanierung sollen adäquate Maßnahmen die Funktionsfähigkeit des Freibads sichern. Die Initiative regt an, bis zum Hessentag zumindest den Eingang für Besucher ansprechender zu gestalten.
8. Die Vertreter der Stadt betonen, dass der Bau eines städtischen Hallenbades Vorrang vor der Sanierung des Freibads hat, solange das letztgenannte betriebsbereit ist. Die Vertreter der Initiative zeigen Verständnis für die Priorisierung der Stadt, machen aber deutlich, dass für die vielen Unterstützer der Initiative eine konkrete, mit Zeitplan unterlegte Planung und die daraus erkennbare Umsetzung konkreter Maßnahmen von großer Bedeutung ist.
9. Dazu sollte aus Sicht der Initiative auch die Unterstützung von Experten in der Vorbereitung konkreter Planungsmaßnahmen erbeten werden (z.B. eine Beratung durch die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V.). Außerdem sollte die Stadt möglichst rasch Maßnahmen einleiten, damit die Sanierung des Freibads vom SWIM-Programm profitieren kann.
10. Gemeinsam wurde vereinbart, dass die Initiative die Unterschriften zur Petition Herrn Dr. Stöhr nach Ablauf der Sammlung im Dezember 2019 übergibt. Spätestens zu diesem Anlass sollen die bis dann erfolgten Maßnahmen und die weiteren Planungsschritte besprochen werden.
Wir freuen uns über die Bereitschaft der Stadt, uns in unregelmäßigen Abständen über die weiteren Entwicklungen ihrer Freibad-Aktivitäten zu informieren. Wir nutzen diese Informationen gerne, um die Unterstützerinnen und Unterstützer der Initiative FreiBadVilbel über die weitere Entwicklung – ebenso wie über das Gespräch am Montag – zu informieren.
Wir freuen uns auf den weiteren Austausch und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Wir möchten es nicht versäumen anzumerken, dass wir noch am selben Tag eine Mail von Herrn Minkel erhalten haben, in dem er sich für das gute und sachliche Gespräch bedankt. Er macht darin die Anmerkung, dass unsere Bedenken bzgl. der Einbindung der Wund-Gruppe zur Begutachtung und Sanierung des Freibads unbegründet seien. Eine explizit andere Sicht unter Bezug auf weitere Punkte unserer Zusammenfassung wird nicht geäußert.
[NB: Bislang gab es, wie von uns im Brief erbeten, seitens der Stadt keine weiteren Anmerkungen oder Einwände zu unserer Zusammenfassung.]
Das Ablassen des Wassers wurde um 14 Tage verschoben. Mal schaun, ob auch andere Trmine verschoben werden
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